Zum Saisonabschluss schlug die HSG den TSV Speyer am vergangenen Samstag in dessen Halle deutlich wie verdient mit 38:24. Sportlich ging es für die Rot-Weißen, die schon vor dem Topspiel beim Tabellenvierten als Pfalzliga-Vizemeister feststanden, zwar um nichts mehr, trotzdem wollte die Mannschaft um Kapitän Thomas Keilhauer ihrem scheidenden Trainer Ivan Vukas zum Abschluss zwei Punkte schenken, was dann auch auf äußerst eindrucksvolle Art und Weise gelang.

Vor 300 Zuschauern in der stimmungsvollen Osthalle legten beide Teams los wie die Feuerwehr, nach sieben Minuten stand es bereits 6:6. Die HSG fand in der Folge aber nach und nach den richtigen Zugriff auf den Rückraum des TSV, die 6:0-Abwehrformation um Philipp Mägel und Thomas Keilhauer im Innenblock steigerte sich mit Verlauf des ersten Durchgangs deutlich. Vorne führte Mehdi Mornagui klug Regie und war auch selbst torgefährlich, mit seinem Treffer zum 15:10 in der 25. Minute schloss der Tunesier einen 5:0-Lauf der Barbarossastädter ab. Den letzten Treffer der ersten Halbzeit erzielte Philipp Mägel Sekunden vor dem Signal per wuchtigem Schlagwurf zur 18:13-Führung aus Sicht der Rot-Weißen.

Auch zu Beginn der zweiten 30 Minuten änderte sich nichts an der Dominanz der HSG. Die Vukas-Sieben hatte sichtlich Spaß am Handballspielen und zog schnell vorentscheidend davon. Den Doppelpack von Jakub „Kubo“ Balaz, der nach dem Spiel sehr emotional von den Verantwortlichen des TSV Speyer verabschiedet wurde, konterte der überragende Marius Altmaier mit drei Treffern in Folge zum Stand von 28:19 (42.). Als der eingewechselte Johannes Huschens in der 53. Minute per Siebenmeter zum 34:20 traf, führten die Rot-Weißen bereits mit 14 Toren Differenz. Bei dieser Differenz sollte es am Ende auch bleiben – den letzten Treffer einer sehr erfolgreichen Saison erzielte standesgemäß Kapitän Thomas Keilhauer zum in dieser Höhe doch überraschenden 38:24-Endstand.

Zur ganzen Wahrheit dieses denkwürdigen Handballspiels gehört sicherlich auch, dass sich aufseiten der Kobras vor allem das Fehlen von Spielertrainer Denis Markert, der bei der klaren 42:32-Heimniederlage in der Hinrunde ganze zwölf Tore erzielte, bemerkbar machte und der HSG natürlich in die Karten spielte. Nichtsdestotrotz zeigten die Rot-Weißen im letzten Spiel der Pfalzliga-Saison 2022/2023 nochmal ihre ganze Klasse und erwischten einfach einen Sahnetag, an dem ab der 10. Minute wirklich nahezu alles gelingen sollte. Gegen den starken Aufsteiger aus Speyer beschenkte die Mannschaft ihren Trainer Ivan Vukas in seinem letzten Spiel mit der wohl besten Saisonleistung und dem neunten Sieg in Serie. Auf ihre Offensive konnten sich die Rot-Weißen wie so oft verlassen, aber auch die Defensive stand in diesem Spitzenspiel felsenfest – zudem hatte auch Torhüter Timo Neumann etliche Paraden vorzuweisen und hielt unter anderem gleich drei Siebenmeter.

Die HSG verabschiedet sich nun nach einer fantastischen Saison mit 18 Siegen aus 22 Spielen in die wohlverdiente Sommerpause.

Es spielten:

HSG Kaiserslautern – Timo Neumann, Dominik Forster (Tor)
Marius Altmaier (11), Daniel Martin (6), Thomas Keilhauer (5), Mehdi Mornagui (5/1), Aziz Ben Salah (4), Philipp Mägel (3), Nicolas Rösler (2), Johannes Huschens (1/1), Kevin Seitz (1), Tim Wenkenbach, Marcel Fritz

TSV Speyer – Ronnie Handwerker, Luan Berst (Tor)
Oliver Jann (7), Jakub Balaz (7/1), Fabian Hauck (3), Clemens Heid (2), Dominik Thiemann (2), Denis Krieg (1), Arik Weber (1), Johannes Fischer (1), Daniel Sauer, Janne Dahlbeck, Jan Krick

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