Verbandsliga-Meister durch Sieg im Spitzenspiel
Am vergangenen Sonntag trafen die Rot-Weißen um Kapitän Thomas Keilhauer auswärts im vorletzten Saisonspiel im Spitzenspiel auf die TG Oggersheim. Die TGO rangierte vor der Begegnung auf dem 2. Tabellenplatz und hatte zumindest noch theoretische Chancen, die Barbarossastädter, die mit einem Punktekonto von 40:0 in die Vorderpfalz reisten, vom Verbandsliga-Thron zu stoßen.
Die Oggersheimer, bei denen Trainer Michael Collignon nach dieser Saison aufhören wird und vor dem Spiel verabschiedet wurde, werden ebenfalls wie die Mannschaft von Mirko Schwarz in der nächsten Saison in der Pfalzliga auflaufen.
Im letzten Heimspiel von „Colle“ merkte man den TGO-Akteuren mit Anpfiff der Partie an, dass sie ihren langjährigen Trainer mit einem Sieg standesgemäß verabschieden wollten.
In der 6. Minute führten die Ludwigshafener nach einem Rückraum-Kracher von Furkan Tok bereits mit 4:1, die MSG kam in der sehr warmen Halle der Gesamtschule Oggersheim nicht so richtig in die Partie. Im 6:0-Abwehrverbund stimmte zu Beginn zwar die seitliche Beinarbeit, allerdings stand vor allem der Mittelblock zu defensiv und ließ den wurfstarken TGO-Rückraum um Schreiber, Berg und Tok somit immer wieder über die Mitte zur Entfaltung kommen. Im Angriff agierte die MSG zu Spielbeginn ebenfalls nicht so dominant wie man es in dieser Saison von ihr gewohnt ist.
So lag die Schwarz-Sieben in der 19. Spielminute nach einem Treffer von Toptorjäger Alex Schreiber bereits mit 11:7 zurück, kämpfte sich aber anschließend wieder in die Partie. Dominik Blauth traf nach sehenswerter Einzelaktion von Linksaußen fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff zum 12:14 aus MSG-Sicht. In die Pause gingen die Rot-Weißen mit einem 15:14-Rückstand.
Die zweite Hälfte gestaltete sich zunächst auf Augenhöhe. Die Lauterer konnten zunächst ausgleichen (17:17, 35. Minute), ehe sich die TGO wieder auf zwei Tore Unterschied absetzen konnte (18:20, 42. Minute).
In der 47. Minute kam es dann zum größten Aufreger des Spitzenspiels. Nicolas Rösler, der den ganzen Tag mit starken Allergieproblemen zu kämpfen hatte, wurde nach einem gewonnen Eins-gegen-Eins von René Fischer äußerst hart von der Seite gefoult. Rösler stand daraufhin auf und schubste Fischer weg, ehe beide Mannschaften auf den Platz rannten und es zur Rudelbildung kam. Neben Rösler und Fischer wurden auch MSG-Torwart Knut Huber und Tayfun Tok von der TGO wegen einer Schubserei vom Platz gestellt.
Die erzwungene, circa fünfminütige, Spielunterbrechung schien den Gästen aus der Barbarossastadt im Anschluss etwas besser zu bekommen. Nils Bechtel drehte die Partie mit drei Siebenmeter-Toren in Folge, sodass die MSG nach 48 Minuten beim Stand von 21:20 erstmals in Führung gehen konnte.
Als der eingewechselte Robert Popielarski zwei Minuten vor dem Abpfiff einen 4:0-Lauf für die Gäste zum 25:22 abschloss, schien der 21. Saisonsieg besiegelt zu sein. Furkan Tok und Wegmann brachten die Hausherren allerdings wieder heran und die MSG vertändelte den Ball gegen eine nun offensive Manndeckung der TGO zweimal, sodass die Vorderpfälzer den letzten Angriff bekamen, um zum 25:25 auszugleichen. Nach einem tollen Pass von Furkan Tok kam Nils Berg, der neben seinen sechs Treffern leider auch durch eine Vielzahl an unschönen Provokationen auffiel, frei vom Kreis zum Abschluss. Diesen hielt Timo Neumann allerdings und löste somit einen riesigen Jubel auf Seiten der MSG aus.
Durch den 21. Sieg im 21. Saisonspiel sicherte sich die Mannschaft von Mirko Schwarz somit vorzeitig die Meisterschaft in der Verbandsliga. Sicherlich zeigte die MSG beim Tabellenzweiten keine überragende spielerische, dafür aber eine besonders in der Schlussphase tolle kämpferische Leistung. Neuzugang Robert Popielarski wurde in der entscheidenden Phase eingewechselt und sorgte für frischen Wind auf Linksaußen. Auf Toptorjäger Nils Bechtel war vor allem von der Siebenmeter-Linie Verlass, alle seine 7 Versuche brachte der 25-Jährige im Oggersheimer Gehäuse unter.
Es spielten:
Huber, Neumann (Tor)
Bechtel (11/7), Blauth (4), Krick (3), Popielarski (2), Jeske (2), Rösler (2), Martin (1), Keilhauer, Kötz, Kamyschnikow, Zimmer