Siegesserie im Spitzenspiel gerissen

Da im Januar aufgrund der Handball-Weltmeisterschaft keine Spiele stattfinden, startete die MSG bereits am gestrigen Sonntag beim TSV Iggelheim in die Rückrunde der Pfalzliga-Saison 2018/2019. Zum Rückrunden-Auftakt stand direkt ein Kracher-Spiel auf dem Programm, die Rot-Weißen trafen in der Wahagnishalle als Tabellenvierter auf den aktuell zweitplatzierten TSV Iggelheim, der aller Voraussicht nach ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden wird. Die Mannschaft von Mirko Schwarz dagegen hatte sich vorgenommen, auch beim TSV eine gute Leistung zu zeigen, um im Optimalfall etwas Zählbares mit in die Barbarossastadt nehmen zu können.
Die Chancen, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen und die erste Mannschaft in der laufenden Saison zu sein, die aus der Wahagnishalle Punkte mitnimmt, wurden bereits nach 30 Sekunden ungleich geringer. Der in den letzten Wochen bärenstarke Nicolas Rösler verletzte sich bei seiner ersten Aktion unglücklich am Knie und konnte fortan nicht mehr mitwirken. Da Neuzugang Philipp Mägel, der im Hinspiel beim deutlichen 38:25-Sieg mit neun Toren glänzte, weiterhin krankheitsbedingt auf der Tribüne Platz nehmen musste, waren mit Thomas Keilhauer und Nils Bechtel lediglich noch zwei nominelle Rückraum-Spieler im Kader. Die Mannschaft von Mirko Schwarz kam trotzdem gut in die Partie und führte schnell mit 3:0 (3.). In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene Anfangsphase, in der beide Teams ein hohes Tempo an den Tag legten. Beim 6:6 in der 11. Minute konnte der TSV erstmals ausgleichen, die Barbarossastädter aber zeigten eine beherzte Reaktion, der auffällige Yannik Kötz traf in der 17. Minute nach einer tollen Einzelaktion zur 9:7-Führung. Die Mannschaft von Trainer Ralf Hungerbühler drehte die Partie aber mit einem schnellen 6:1-Lauf zu ihren Gunsten (13:10, 24.), woraufhin Schwarz mit einer Auszeit reagierte. Bis zur Pause konnte der TSV seine Führung noch auf 16:12 ausbauen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten die Iggelheimer, warum sie in der Tabelle zurecht oben stehen. Eine gute Abstimmung zwischen Torhüter und der aggressiven 6:0-Abwehr ermöglichten den Hausherren in dieser Phase einen schnellen Ballvortrag und dadurch immer wieder einfach Tore aus der ersten und zweiten Welle. Da die Hungerbühler-Sieben nun auch das nötige Spielglück hatte und sich gefühlt jeden offensiven Abpraller krallte, wurde es bereits in der 39. Minute beim Treffer von Timo Hartmann zum 22:15 aus Sicht des TSV deutlich. Die MSG wirkte in dieser Phase im Angriff teilweise ratlos und in der Defensive mangelte es an Körperlichkeit und Aggressivität, um das schnelle Spiel des TSV vor Probleme zu stellen. Die Barbarossastädter zeigten im Angesicht der drohenden Niederlage aber trotzdem Charakter und stemmten sich erfolgreich gegen ein Debakel. Am Ende verloren die Rot-Weißen dennoch verdient mit 28:24, damit reißt die Erfolgsserie der MSG von fünf Siegen am Stück.

Konnten die Lauterer am Anfang noch dagegenhalten und die Partie beim Favoriten offen gestalten, schwanden angesichts der vor allem im Rückraum kritischen Personal-Situation zunehmend die Kräfte. Die Rot-Weißen agierten aus der Not heraus über die gesamte Spielzeit mit zwei Kreisläufern, worauf sich der TSV Iggelheim nach einer gewissen Zeit gut eingestellt hatte. Im Angriff waren die Vorderpfälzer zudem den entscheidenden Tick torgefährlicher und zielstrebiger, sodass die Niederlage insgesamt in Ordnung geht. Ärgerlich war die vom Schiedsrichtergespann Kopp/Friedel-Schwaab einseitige Verteilung der Zwei-Minuten-Zeitstrafen – den acht Zeitstrafen der MSG standen lediglich deren zwei der Iggelheimer gegenüber.

Es spielten:

MSG – Huber, Neumann (Tor)
Bechtel (7/1), Kötz (5), Keilhauer (3), Martin (3), Kamyschnikow (2), Jeske (2), Blauth (2), Siefert, Krick, Samet, Rösler

TSV – Kern (1), Conzelmann (Tor)
Schäfer (6), M. Schneider (5/3), Hartmann (4/1), Gebhart (4), Hauck (3), Winterhalder (2), Baßler (1), T. Schneider (1), Weisser (1), Schulte, Rieger

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