Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge gegen die Topteams aus Friesenheim-Hochdorf, Ottersheim-Bellheim-Kuhardt-Zeiskam und Iggelheim fuhren die Rot-Weißen um Kapitän Thomas Keilhauer am vergangenen Sonntag einen ungefährdeten 33:27-Sieg über die TS Rodalben ein. Etwas kurios: Da die Südwestpfälzer keine Halle zur Verfügung hatten, fand deren Heimspiel in der Halle der Schillerschule in Kaiserslautern statt – das Rückspiel findet dafür dann in Rodalben statt, daraufhin hatten sich die Verantwortlichen beider Vereine im Vorfeld geeinigt.

Die Partie stand für beide Mannschaften unter schwierigen Vorzeichen. Die HSG strotzte nach der jüngsten Pleitenserie logischerweise nicht vor Selbstvertrauen, die TSR hat bereits vor der Saison einige Leistungsträger verloren, dazu fehlen viele langzeitverletzte Stammspieler. Mit lediglich einem Sieg aus fünf Spielen startete das Team von Jonas Baumgart entsprechend schlecht in die Pfalzliga-Saison 2021/2022. Die ersatzgeschwächte Turnerschaft, die eine Woche zuvor nur knapp an einer faustdicken Überraschung vorbeischrammte und mit 28:27 beim Pfalzliga-Topfavoriten Ottersheim-Bellheim-Kuhardt-Zeiskam verlor, rechnete sich in der Barbarossastadt durchaus etwas aus. Der Vukas-Sieben war aber ebenfalls anzumerken, dass sie mit aller Macht in die Erfolgsspur zurückkehren wollte. Somit entwickelte sich in der Anfangsphase eine Partie auf Augenhöhe, der insgesamt sechsfache Torschütze Nicolas Rösler erzielte in der 9. Minute das 4:4 für seine Farben. Im Anschluss konnte sich die HSG das erste Mal etwas absetzen, vor allem den bulligen Kreisläufer Daniel Martin bekamen die Gäste in dieser Phase nicht in den Griff. Nach dem 11:7 durch Nils Bechtel in der 15. Minute sah sich Gäste-Coach Baumgart zum ersten Team-Timeout gezwungen. Bis zur Halbzeitsirene hatten die Barbarossastädter das Geschehen weitgehend im Griff, verpassten es aber aufgrund der ein oder anderen Unkonzentriertheit deutlicher davonzuziehen. Der treffsichere Rechtsaußen Yannik Kötz (sechs Tore) erzielte den 17:14-Halbzeitstand.

Kurz nach Wiederanpfiff traf TSR-Linksaußen Sven Köllermeyer, der an diesem Abend insgesamt sieben Treffer erzielte und damit gemeinsam mit Dirk Buchheit der beste Schütze seines Teams war, zum 18:16 (33.). Im Anschluss daran riss HSG-Toptorjäger Nils Bechtel das Geschehen an sich, erzielte innerhalb kurzer Zeit zwei Treffer und holte dabei on top jeweils noch eine Zeitstrafe heraus, der starke Yannik Kötz stellte wenig später in doppelter Überzahl auf 21:16. In der Folge verpasste es die Vukas-Sieben dann aber erneut, endgültig den Sack zuzumachen. So war es wieder Sven Köllermeyer, der die Gäste in der 51. Minute nochmal auf 26:23 heranbrachte. Jedoch hatten die Rot-Weißen abermals die richtige Antwort parat, Nicolas Rösler mit zwei Toren und Mehdi Mornagui machten einen erneuten 3:0-Lauf perfekt, beim Stand von 29:23 und noch fünf Minuten auf der Uhr war die Messe gelesen – die Anzeigetafel präsentierte wenig später das Endergebnis von 33:27, während das Team um Kapitän Thomas Keilhauer ironischerweise lauthals „Auswärtssieg“ skandierte und den dritten Sieg der laufenden Saison sichtlich genoss und feierte.

Um zurück in die Erfolgsspur zu gelangen, war der Sieg gegen die TS Rodalben im Vorfeld Pflicht. Diese Pflichtaufgabe lösten die Rot-Weißen weitgehend souverän, ohne dabei extrem zu glänzen, was nach drei deutlichen Niederlagen in Folge aber auch niemand ernsthaft erwarten konnte. In den wenigen kritischen Phasen dieses kleinen Derbys übernahmen die Führungsspieler Verantwortung, ansonsten hinterließ aber auch die sogenannte „zweite Reihe“ einen sehr ordentlichen Eindruck und empfahl sich somit für weitere Aufgaben. Alles in allem sahen die Zuschauer eine ordentliche Mannschaftsleistung der HSG, aber auch die Gäste aus Rodalben stemmten sich trotz zahlreicher Ausfälle erfolgreich und mit aller Macht gegen eine noch deutlichere Niederlage.

Für die Mannschaft von Ivan Vukas, mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 6:6 nun aktuell auf dem 5. Tabellenplatz stehend, geht es am kommenden Samstag in der Schillerschule weiter. Um 19:00 Uhr trifft die HSG auf den Tabellenzehnten, den TuS Heiligenstein.

 

Es spielten:

HSG Kaiserslautern – Huber, Neumann (Tor)
Kötz (6), Rösler (6/1), Bechtel (4), Mägel (4/1), Martin (3), Keilhauer (2), Fritz (2), Ben Salah (2), Kuhn (2), Seitz (1), Mornagui (1), Kamyschnikow

TS Rodalben – Glöckner, Brödel (Tor)
Buchheit (7), Köllermeyer (7), Schäfer (6), M. Hubele (4/1), Baumgart (2), T. Hubele (1), Matheis, Saradeth, Haury, Walk, Hollerith

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