Nach zuvor sechs ungeschlagenen Spielen in Serie (fünf Siege, ein Remis) musste die HSG am vergangenen Samstag beim 30:33 gegen das HLZ Friesenheim/Hochdorf 3 seit Mitte November 2021 mal wieder eine Niederlage einstecken. Die Barbarossastädter verkauften sich gegen einen der Topfavoriten auf den diesjährigen Pfalzliga-Titel teuer, standen am Ende aber auch aufgrund einiger leichtfertig vergebener Torchancen mit leeren Händen da. Die Gäste dagegen untermauerten mit den neunten Sieg in Folge ihre Aufstiegs-Ambitionen.

Die Anfangsphase des Pfalzliga-Topspiels gestaltete sich ausgeglichen, ehe sich das Team von Coach Steffen Christmann in der 10. Minute zum ersten Mal auf drei Tore Differenz absetzen konnte (4:7 aus Sicht der HSG). Aufseiten der HSG fiel Philipp Mägel kurzfristig aus und weil auch Nicolas Rösler angeschlagen in die Partie ging, musste der Trainer der Rot-Weißen vor allem in der Defensive etwas umstellen – dass die neuformierte 6:0-Abwehrformation so noch nicht zusammengespielt hatte, spielte den favorisierten und spielstarken Gästen natürlich in die Karten. Aber auch die Barbarossastädter ließen ihre Angriffsqualitäten des Öfteren aufblitzen, der agile Rösler erzielte den 9:10-Anschlusstreffer in der 19. Minute. Das HLZ konnte sich zwar immer wieder mal auf zwei bis drei Treffer Differenz absetzen, die HSG blieb aber vor allem aufgrund der guten Offensiv-Leistung im Rennen. Den 16:16-Ausgleich durch Spielmacher Mehdi Mornagui konterte dessen Pendant auf der anderen Seite, Marcel Reis, zum knappen 16:17-Halbzeitstand.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs agierten beide Mannschaften zunächst auf Augenhöhe, ehe sich die Gäste in der 39. Minute durch einen der insgesamt neun (!) traumwandlerisch sicher verwandelten Siebenmeter von Malte Dorra erstmals einen Vier-Tore-Vorsprung herausspielten (19:23). Wenig später lagen, natürlich durch zwei aufeinanderfolgende Dorra-Siebenmeter, sogar fünf Tore zwischen den beiden Kontrahenten. In dieser Phase wurden kurzzeitig böse Erinnerungen an das Hinspiel wach, als die Barbarossastädter mit 28:38 untergingen und nicht den Hauch einer Chance hatten. Nach einer Auszeit von Ivan Vukas zeigte das Team um Kapitän Thomas Keilhauer dieses Mal jedoch große Moral und kämpfte sich wieder in die Partie, welche in der 48. Minute durch den 26:27-Anschlusstreffer von Mehdi Mornagui wieder komplett offen war. Die Rot-Weißen waren in der Folge aber im Angriff nicht kaltschnäuzig genug, während das HLZ im richtigen Moment wieder in die Spur fand und seine ganze Klasse ausspielte – den letzten Treffer des Abends erzielte der vierfache Torschütze Erik Obenauer zum 30:33-Endstand.

Unter dem Strich steht für die HSG zweifelsohne eine gute Leistung. Vor allem, dass die Rot-Weißen beim Stand von 21:26 nicht die Köpfe hängen ließen und sich in der Partie zurückmeldeten, ist erwähnenswert. Allerdings wäre auch ein Unentschieden oder gar ein Sieg gegen an diesem Abend vor allem defensiv nicht an ihrem absoluten Leistungslimit spielende Gäste durchaus möglich gewesen. Mit dem Torhüter-Wechsel von Routinier Ragnar Vollbrecht, der in der zweiten Hälfte für den zuvor glücklos agierenden Mika Schwenken kam, gelang HLZ-Coach Christmann der wohl entscheidende Schachzug. Auch die neun gegebenen Siebenmeter für das HLZ waren aus Sicht der HSG-Verantwortlichen mindestens zwei bis drei zu viel und halfen den Rot-Weißen zweifelsohne nicht dabei, die Begegnung gänzlich drehen zu können.

Weiter geht es am kommenden Samstag beim TV Offenbach 2 (17:00 Uhr, Queichtalhalle). Nach zuletzt einem Punkt aus zwei Spielen will die Vukas-Sieben dort zurück in die Erfolgsspur kommen und den Auswärtssieg einfahren.

Es spielten:

HSG Kaiserslautern – Huber, Neumann (Tor)
Bechtel (7/2), Kamyschnikow (5), Martin (5), Kötz (5), Rösler (5), Mornagui (3), Keilhauer, Altmaier, Seitz, Fritz, Ben Salah, Kuhn

HLZ Friesenheim/Hochdorf 3 – Schwenken, Vollbrecht (Tor)
Dorra (10/9), Obenauer (4), Haas (4), Reis (4), Maier (4), Ilic (3), Jagenow (2), Seithel (1), Streuber (1), Wieland, Manger

 

 

 

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