Nach dem knappen und hart erkämpften 26:24-Auswärtssieg beim TuS Heiligenstein am vorherigen Wochenende war die Mannschaft von Ivan Vukas auch unter der Woche bei der TS Rodalben (33:22) und am Samstag zuhause gegen den TV Offenbach 2 (39:24) siegreich und komplettierte somit die perfekte Englische Woche. Trotz dünner Personaldecke, verletzungs- und krankheitsbedingt mussten die Rot-Weißen auf Marc Kuhn, Mohamed Aziz Ben Salah und Marcel Fritz verzichten, zeigten die Barbarossastädter in beiden Partien ihre ganze Klasse und entschieden die jeweiligen Begegnungen bereits im ersten Durchgang frühzeitig.

Die verletzungsgeplagte TS Rodalben hatte sich in eigener Halle beim sogenannten „kleinen Derby“ etwas ausgerechnet und wollte im Kampf um den Klassenerhalt ein wichtiges Ausrufezeichen setzen. Die Mannschaft von Mirco Pesic, der die TSR im Laufe der Saison übernommen hatte, konnte aber lediglich bis zur 7. Minute, als der sechsfache Torschütze Timm Hubele zum 4:5 aus Sicht der Südwestpfälzer traf, mithalten. Im Anschluss zog die HSG mit einem blitzsauberen 8:0-Lauf unwiderstehlich davon, beim Stand von 13:4 in der 18. Spielminute war die Partie im Grunde schon vorentschieden. Die 6:0-Abwehr um den überragenden Innenblock Bechtel/Keilhauer zeigte sich sehr beweglich und präsent, der wie schon in Heiligenstein starke Timo Neumann im Tor zeigte seine nächste Glanzleistung und sammelte eifrig Paraden. Die Vukas-Sieben agierte im Anschluss im Angriff etwas zu fehlerbehaftet und verpasste es, sich noch weiter abzusetzen – am klaren Halbzeitstand von 18:9 änderte das aber nichts. Der Beginn des zweiten Durchgangs gehörte dann Nicolas Rösler, der die ersten vier HSG-Treffer allesamt selbst erzielte. Rösler, der in der ersten Halbzeit noch verhältnismäßig blass blieb, drehte in Hälfte zwei dann richtig auf und erzielte neun seiner insgesamt elf Tore nach der Pause. Im Verlaufe der zweiten 30 Minuten passierte dann nicht mehr allzu viel, die HSG blieb weiterhin vor allem in der Abwehrarbeit dominant und hätte bei einer etwas konsequenteren Chancenverwertung gar noch deutlicher gewinnen können – Pascal Glöckner und der junge Frederik Brödel, die beiden Keeper der TSR, hatten aber etwas dagegen und zeigten teils spektakuläre Paraden. Das Spiel plätscherte bis zum Abpfiff so ein wenig vor sich hin, unter dem Strich stand nach 60 gespielten Minuten ein verdienter 33:22-Sieg.

Mit dem TV Offenbach 2 kam am Samstag dann ebenfalls eine Mannschaft aus der unteren Tabellenregion in die Westpfalz. Auch die Mannschaft von Trainer Marco Gensheimer hielt zu Beginn gut mit, nach einem verwandelten Siebenmeter von Nico Bader in der 19. Minute war der TVO beim Stand von 10:8 noch in Schlagdistanz. Danach steigerten sich die Barbarossastädter aber vor allem in der Defensive, provozierten einige Ballverluste und hatten in Timo Neumann erneut einen verlässlichen Rückhalt. Die vielen Ballgewinne münzten die Rot-Weißen, die trotz des dritten Spiels mit wenigen Wechselmöglichkeiten innerhalb von einer Woche einen fitten Eindruck machten, in leichte Tore über den Tempogegenstoß um. Den letzten Treffer des ersten Durchgangs erzielte der insgesamt achtfache Torschütze Philipp Mägel zum beruhigenden Pausenstand von 22:13. Die HSG zeigte sich auch zu Beginn der zweiten Halbzeit dominant und baute ihre Führung durch einen 3:0-Lauf schnell auf 25:13 aus. Wie auch schon in Rodalben zeigte sich der Angriff der Barbarossastädter unter der Regie von Spielmacher Mehdi Mornagui äußerst spielfreudig und kam immer wieder zu klaren Tormöglichkeiten, von denen TVO-Schlussmann Kevin Bentz allerdings auch einige parieren konnte. Am bemerkenswertesten war jedoch, dass die Rot-Weißen in der Defensive nicht nachlassen wollten und eine große Gier auf möglichst viele Ballgewinne und somit möglichst wenig Gegentore ausstrahlten. Gästecoach Gensheimer legte auf die Abwehrarbeit im Verlaufe der zweiten Halbzeit aber wohl deutlich weniger Wert, nahm er doch mit Nico Bader einen Spieler freiwillig aus seinem Defensivverbund heraus und platzierte diesen in Erwartung schneller Anspiele an die Mittellinie – eine Maßnahme, die zum einen nicht fruchtete und zum anderen auch für viel Staunen sorgte. Das Tor des Abends erzielte Yannik Kötz in der 50. Minute, als er ein Kempa-Anspiel von Mornagui zum 32:19 verwandelte. Der letzte Treffer des Abends war den Gästen vorbehalten, Daniel Collignon setzte den Schlusspunkt zum leistungsgerechten 39:24-Endstand.

Durch die zwei deutlichen Siege festigen die Rot-Weißen ihren 4. Platz in der Pfalzliga-Tabelle und sind damit voll auf Kurs. Auch wenn man mit der TS Rodalben und dem TV Offenbach 2 gegen zwei abstiegsbedrohte Mannschaften spielte, zeigte sich die HSG in beiden Partien von ihrer guten Seite, entschied die jeweiligen Spiele frühzeitig und ließ dann vor allem nicht nach – den Schützlingen von Ivan Vukas war der Spaß am Handball deutlich anzumerken.

Weiter geht es am kommenden Samstag mit der Partie beim Tabellensechsten, dem TSV Kandel. Anpfiff der Partie in der IGS-Halle ist um 17:30 Uhr.

Es spielten:

HSG Kaiserslautern – Neumann (Tor)
Rösler (11), Bechtel (7/1), Mägel (7/3), Kötz (4), Mornagui (3), Martin (1), Keilhauer, Kamyschnikow, Seitz

TS Rodalben – Glöckner, Brödel (Tor)
Köllermeyer (6), T. Hubele (6), Schäfer (3), Goll (3), M. Hubele (2), Groß (1), Haury (1), Saradeth

HSG Kaiserslautern – Neumann, Schilling (Tor)
Bechtel (10/3), Kötz (8), Mägel (8/3), Rösler (4), Martin (3), Keilhauer (2), Kamyschnikow (2), Seitz (1), Mornagui (1)

TV Offenbach 2 – Bentz, Adamo (Tor)
Bader (7/3), A. Benz (4), Gensheimer (3), Meyer (2), Dercho (2), Collignon (2), Serr (1), Pfalzer (1), Frey (1), Hugg (1), Busch, M. Benz

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