Nach zuletzt drei deutlichen Siegen in Serie schien die Herbstpause für die HSG zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt gekommen zu sein. Dass dem nicht so ist und die Barbarossastädter bereits zu Saisonbeginn sehr gefestigt wirken, untermauerten sie am vergangenen Sonntag erneut eindrucksvoll und schlugen den TSV Iggelheim in dessen Halle verdient wie eindeutig mit 36:25. Mit nunmehr 10:2 Punkten auf der Habenseite setzen sich die Rot-Weißen im Pfalzliga-Tableau weiter oben fest, aktuell belegt die Mannschaft von Ivan Vukas den 2. Tabellenplatz hinter dem punktgleichen HLZ Friesenheim/Hochdorf 3.
Die Anfangsphase gehörte den Hausherren. Es dauerte zunächst ein paar Minuten, bis die HSG in die Partie fand und den Schalter umlegen konnte. Zwischen der 8. und der 13. Spielminute legte die Vukas-Sieben einen 5:0-Lauf hin und zwang TSV-Coach Bruno Caldarelli somit früh zum ersten Team-Time-Out. Die Barbarossastädter blieben in der Folge in der 6:0-Abwehrformation weiter beweglich und zwangen die Rückraumspieler des TSV so immer wieder zu falschen Entscheidungen. Die daraus resultierenden Ballgewinne nutzte die HSG, um über das eigene Tempospiel zu leichten Toren zu kommen. Beim Stand von 14:7 in der 22. Minute schienen die Rot-Weißen alles im Griff zu haben, was sich jedoch als Trugschluss entpuppen sollte. Die HSG verlor in der kurzen Zeitspanne bis zum Pausenpfiff vollkommen die Kontrolle über das Spiel und zeigte sich ungewohnt fehlerbehaftet, während die Iggelheimer parallel dazu immer stärker wurden. Das beste Beispiel dafür, dass dem TSV in dieser Phase alles zu gelingen vermochte, war der letzte Treffer des ersten Durchgangs, als der Rückraumrechte Carsten Handl aus nahezu unmöglichem Winkel per Dreher mit der Sirene den 16:16-Halbzeitstand erzielte.
Die Mannschaft von Bruno Caldarelli, die zuvor mit lediglich 2:10 Punkten in die neue Saison gestartet war, hatte durch ihre schnelle Aufholjagd das Publikum hinter sich gebracht und nun sichtbar die Überzeugung entwickelt, dass auch ein doppelter Punktgewinn mittlerweile im Bereich des Möglichen war. Bis zum 19:19 (35. Minute) begegneten sich die beiden Teams noch auf Augenhöhe, danach zeigte sich die Vukas-Sieben aber eiskalt und zog bis zur 45. Minute im Stile einer Spitzenmannschaft per 8:0-Lauf vorentscheidend davon. Einen großen Anteil an diesem Zwischenspurt hatte zweifelsohne HSG-Schlussmann Timo Neumann, der sich seit Wochen in blendender Form befindet und auch in der Wahagnieshalle wieder reihenweise freie Wurfchancen entschärfte und die gegnerischen Schützen an den Rande der Verzweiflung trieb. Im Gegensatz zur ersten Halbzeit kippte die Partie nun nicht mehr, die HSG baute ihre Führung indes noch weiter aus. Mit der Schlusssirene verwandelte Philipp Mägel auch seinen fünften Siebenmeter zum deutlichen 36:25-Endstand.
Unter dem Strich steht für die Barbarossastädter also der vierte klare Sieg in Serie. Der TSV Iggelheim verkaufte sich dabei phasenweise zwar teuer, konnte aber trotz der starken Minuten vor dem Seitenwechsel nicht genug am derzeitigen Selbstverständnis der Truppe um Kapitän Thomas Keilhauer kratzen. Der dienstälteste Spieler in Reihen der HSG wurde, anders als in den meisten bisherigen Spielen, von Anfang an auch in der Offensive eingesetzt und sorgte mit seiner überragenden Spielsteuerung für reibungslose Abläufe und freie Wurfchancen seiner Mitspieler. Immer wieder profitierten vor allem Philipp Mägel und Nicolas Rösler auf den Halbpositionen im Rückraum davon, oft wurde der Ball auch schnell und sauber bis auf die beiden Außenpositionen durchgespielt, von wo aus Marius Altmaier und Aziz Ben Salah erneut hochprozentig abschließen konnten.
Weiter geht es am kommenden Samstag in der Schillerschule, zur ungewohnten Anwurfzeit (17:00 Uhr) wird mit dem TSV Kandel ein Pfalzliga-Topteam vorstellig, welches aktuell Tabellensechster ist und in der Abschlusstabelle der vergangenen Saison gar den 4. Platz belegte.
Es spielten:
HSG Kaiserslautern – Timo Neumann, Juri Tromsdorf (Tor)
Philipp Mägel (9/5), Nicolas Rösler (8), Marius Altmaier (7), Aziz Ben Salah (6), Kevin Seitz (2), Thomas Keilhauer (1), Marcel Fritz (1), Daniel Martin (1), Pavao Budimir-Bekan (1), Tim Wenkenbach, Joscha Leyendecker, Mehdi Mornagui
TSV Iggelheim – Maximilian Schwarzer, Justus Rieger (Tor)
Yannick Lenz (9), Carsten Handl (5), Steffen Götz (3), Lars Wagenknecht (2), Benedikt Paulus (2/1), Sebastian Jochem (2/1), Karsten Kretzer (1), Michele Naoui (1), Lukas Schäfer, Luca Dreier, Jonas Giel