Nach zuletzt sieben Siegen in Serie verlor die HSG am vergangenen Samstag im Pfalzliga-Topspiel bei der HSG Dudenhofen-Schifferstadt deutlich mit 38:28 und kassierte damit die erste Niederlage seit Ende September, als die Rot-Weißen beim souveränen Tabellenführer HLZ Friesenheim/Hochdorf 3 den Kürzeren zogen. Dass Trainer Ivan Vukas mit Philipp Mägel und Nicolas Rösler, beide seit Wochen in Topform, auf gleich zwei Leistungsträger im Rückraum verzichten musste, machte die ohnehin schon schwere Auswärts-Aufgabe letztendlich nicht gerade leichter.

Dass im Sport trotzdem alles möglich ist, daran glaubten die Barbarossastädter vor der Partie und kamen auch entsprechend gut ins Spiel – Kreisläufer Daniel Martin traf in der 8. Minute zum 5:5, beide Teams legten zu Beginn ein höllisches Tempo vor. Bis zur 13. Minute setzten sich die Panther dann erstmals etwas ab, durch einen 4:0-Laug gingen die Gastgeber mit 9:5 in Front. Die HSG hielt mit allen möglichen Mitteln dagegen und probierte alles, besonders Schlussmann Timo Neumann war es in dieser Phase aber zu verdanken, dass die Rot-Weißen in der 19. Minuten nochmal etwas näher herankamen. So verkürzte Aziz Ben Salah von Rechtsaußen auf 11:9. Bis zur Halbzeitpause gelangen den Rot-Weißen jedoch nur noch lediglich zwei Treffer, das Team von David Oetzel setzte sich vor 120 Zuschauern in der Neuen Kreissporthalle in Schifferstadt erneut ab und ging mit einer 16:11-Führung in die Katakomben.

Die HSG Dudenhofen/Schifferstadt startete dann auch besser in den zweiten Durchgang und befand sich bis zur 40. Minute komfortabel mit bis zu sieben Toren Unterschied in Vorsprung. Die Vukas-Sieben lauerte in der Folge auf ihre Chance, vielleicht doch nochmal ins Spiel zurückzukommen, kam bei den Zwischenständen von 26:22 (45.) und 27:23 (46.) aber maximal auf vier Tore Differenz heran. In der Schlussviertelstunde produzierte der HSG-Angriff zu viele technische Fehler und Fehlpässe, welche die Panther gnadenlos ausnutzten – der überragende Paul Schutzius bescherte seinen Farben mit seinem siebten Treffer an diesem Abend den ersten Acht-Tore-Vorsprung der Partie (33:25). Schutzius war es dann auch, der mit seinem achten und letzten Tor den 38:28-Endstand markierte.

Dass die Panther die beiden Punkte nach einem eindeutigen, vielleicht aber auch um ein paar Tore zu hoch ausgefallenen Sieg letztlich hochverdient in Schifferstadt behielten, steht außer Frage. Aus HSG-Sicht ärgerlich ist zweifelsohne die schlechte Chancenverwertung im ersten Durchgang. Gepaart mit dem einen oder anderen Siebenmeterpfiff mehr nach durchaus ahndungswürdigen Fouls an Thomas Keilhauer nach Durchbrüchen hätte eine höhere Effizienz in den ersten 30 Minuten sicherlich dafür gesorgt, dass die Rot-Weißen das Topspiel zumindest etwas offener hätten gestalten können.

Ohne Philipp Mägel und Nicolas Rösler musste Coach Ivan Vukas mit seinen Rückraum-Besetzungen improvisieren, so kamen mit Marcel Fritz und Pavao Budimir-Bekan auf Rückraum links sowie Kapitän Thomas Keilhauer auf Rückraum rechts gleich drei Spieler auf ungewohnten Positionen zum Einsatz. Die Rot-Weißen konnte ihre bis dato so erfolgreichen Systeme und Abläufe im Angriff also kaum spielen und mussten sich mehr oder weniger auf Individual-Handball verlassen – gegen eine vollbesetzte und hochambitionierte HSG Dudenhofen/Schifferstadt wird dies über 60 Minuten jedoch in den seltensten Fällen zum Erfolg führen können.

Trotz der Niederlage bleiben die Westpfälzer mit 16:4 Zählern auf dem 2. Tabellenplatz der Pfalzliga. Zum Jahresabschluss steht für die HSG am kommenden Samstag um 19:00 Uhr in der heimischen Schillerschule gleich ein weiterer Topspiel-Kracher an, denn mit dem TSV Speyer kommt der aktuelle Tabellenvierte (13:5 Punkte) in die Barbarossastadt.

Es spielten:

HSG Kaiserslautern – Timo Neumann, Juri Tromsdorf (Tor)
Mehdi Mornagui (7/2), Thomas Keilhauer (5), Daniel Martin (5), Aziz Ben Salah (5), Marius Altmaier (3/2), Pavao Budimir-Bekan (2), Marcel Fritz (1), Tim Wenkenbach, Johannes Huschens, Joscha Leyendecker, Kevin Seitz

HSG Dudenhofen/Schifferstadt – Noel Korn, Erik Schopp (Tor)
Aurel Albert (9/2), Paul Schutzius (8), Christopher Huber (4), Marco Beckmann (3), Finn Schutzius (3), Lorenz Worf (3), Dominic Gerbes (3), Patrick Müller (2), Dominik Selinger (2), Konrad Worf (1), Jakob Chrust, Simon Richter

 

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