35:29-Niederlage in Bellheim

Am gestrigen Sonntag trat die MSG am 20. Pfalzliga-Spieltag zu einem der schwierigsten Auswärtsspiele in der laufenden Saison an. Gegner in der Bellheimer Spiegelbachhalle war die heimische SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam, vor dem Spiel auf dem 3. Tabellenplatz positioniert. Die Mannschaft von Trainer Jens Zwissler verfügt über den wohl besten Kader der Pfalzliga, ist auf jeder Position annähernd doppelt stark besetzt und galt für die gesamte Liga vor der Saison folgerichtig als Topfavorit auf den Meisterschaftstitel, den die Spielgemeinschaft in der letzten Saison bereits verpasst hatte.

Die MSG wollte derweil, trotz der schweren Aufgabe in Bellheim, nach dem deutlichen 40:25-Heimsieg gegen die HSG Landau/Land selbstbewusst auftreten und die Partie möglichst lange offenhalten. Dies gelang ihr vor allem in der Anfangsphase sehr überzeugend. Die Offensive, organisiert von Kapitän Thomas Keilhauer, wusste gegen die körperbetonte 3:2:1-Abwehr der Hausherren zu gefallen und agierte sehr variabel. Die Schwarz-Sieben war voll im Spiel, in der 11. Minute markierte der agile Nicolas Rösler, der acht seiner insgesamt zehn Treffer vor der Pause erzielte, das 6:6. Auch in der Folge ließen sich die Rot-Weißen nicht abschütteln und blieben immer in Schlagdistanz – auch wenn der Bellheimer Angriff, vor allem in Person von Lars Spielmann, der Mannschaft von Trainer Mirko Schwarz des Öfteren einige Probleme bereitete. Aus MSG-Sicht bitter waren dann die letzten 30 Sekunden des ersten Durchgangs. Thomas Keilhauer scheiterte wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff mit seinem Wurfversuch, um auf 16:15 zu stellen und im Gegenzug netzte Florian Bauchhenß per schnellem Konter zum 17:14-Pausenstand.

Den Beginn des zweiten Durchgangs prägte dann leider das Schiedsrichtergespann Kopp/Friedel-Schwaab. Die Unparteiischen leiteten das harte, aber zumeist faire Spiel in den ersten dreißig Minuten tadellos und souverän. Umso unerklärlicher war es dann, dass die beiden Schiedsrichter für ähnlich harte Fouls, wie sie in der ersten Halbzeit auf beiden Seiten zahlreich praktiziert wurden, innerhalb von zwei Minuten vier (!) Zeitstrafen gegen das Team aus der Barbarossastadt verhängten. Mit also teilweise vier Spielern mehr auf dem Feld war es für die heimische SG ein leichtes, sich vorentscheidend abzusetzen. Spätestens nach Spielmanns Treffer zum 25:15 in der 40. Minute war die Partie durch. Im darauffolgenden Angriff der Rot-Weißen ereignete sich vorzeitig der traurige Höhepunkt einer mysteriösen zweiten Hälfte. Daniel Martin wurde am Kreis hart gefoult, nach dem folgerichten Siebenmeter-Pfiff riss sich der Kreisläufer leicht von seinem Gegenspieler, der ihn nicht loslassen wollte, los – und sah zum Entsetzen der Gäste die Rote Karte. In der Folge plätscherte die Begegnung, die natürlich längst entschieden war, dem Ende entgegen. Rückraum-Torjäger Nils Bechtel konnten in den letzten Minuten, nachdem er zuvor einen seiner seltenen gebrauchten Tage erwischt hatte, nochmal mit seinem Wurfrepertoire glänzen und erzielte fünf der letzten sechs MSG-Treffer. Am letztendlich klaren Endstand von 35:29 für die Südpfalz Tiger änderte dies jedoch nichts mehr.

Die Lautrer Handballer verkauften sich beim klaren Favoriten gerade im ersten Durchgang teuer, verpassten es jedoch, kurz vor der Halbzeit noch näher an die SG heranzukommen. Der zweite Durchgang gestaltete sich für die Schwarz-Sieben aufgrund der Zeitstrafen-Serie ungleich schwieriger. Klare Fehlentscheidungen gepaart mit unvorteilhaften, persönlichen und emotionalen Aussagen des Schiedsrichtergespanns Kopp/Friedel-Schwaab während des Spiels und vor allem nach dem Spielende ließen die MSG-Spieler und -Fans teils fassungslos reagieren.

Am kommenden Samstag treffen die Barbarossastädter um 18:00 Uhr in der Rhein-Pfalz Halle im zweiten Auswärtsspiel hintereinander auf den TuS Heiligenstein, der aktuell auf dem 11. Tabellenplatz steht.

Es spielten:

MSG – Neumann, Hertrich (Tor)
Rösler (10/2), Bechtel (7/1), Mägel (5/1), Keilhauer (2), Seitz (2), Martin (2), Kötz (1), Kamyschnikow, Krick, Blauth

SG OBKZ – T. Bauchhenß, Weinerth (Tor)
Spielmann (11/4), Hauck (7), Hellmann (4), Weber (4), F. Bauchhenß (2), P. Latzko (2), Kästel (2), Würges (1), S. Latzko (1), Seiberth (1)

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