Nach einer atemberaubenden und hochspannenden Schlussphase gewinnt die HSG quasi mit dem Schlusspfiff bei der HSG Dudenhofen-Schifferstadt. Der starke Aufsteiger bot in 60 intensiven Minuten wie erwartet Paroli und musste sich am Ende knapp mit 30:31 geschlagen geben. Der überragende Top-Torjäger Nils Bechtel (16/9 Tore) riss die Partie in der Crunchtime an sich, erzielte sieben der letzten acht HSG-Treffer und verwandelte auch den letzten Siebenmeter zum doppelten Punktgewinn.

Zu Beginn der Partie hatten die Barbarossastädter vor allem Probleme mit dem Rückraum des Aufsteigers. Matthias Handrich, Dominik Selinger und der drittliga-erfahrene Linkshänder Kai Zimmermann drückten richtig auf das Tempo und waren in der Anfangsphase stets handlungsschneller als die 6:0-Abwehr der Rot-Weißen, was eine 5:2-Führung (7. Minute) für die Hausherren zur Folge hatte. Wenig später brachte Trainer Ivan Vukas den angeschlagenen Philipp Mägel und stellte das Abwehrsystem auf die neu einstudierte 5:1-Variante um – eine Umstellung, die sofort fruchtete. Die Abwehr war nun griffiger und beweglicher und im Tor war es Knut Huber, der sich durch einige Paraden auszeichnen konnte. Im Angriff traf die HSG gegen die offensive Deckung der Gastgeber zumeist die richtige Entscheidung und kam so wieder ins Spiel (10:10 nach 21 Minuten). Die Rot-Weißen hatten nun ihre beste Phase und zeigten, welches Potenzial in ihnen steckt. Yannik Kötz schloss zwei schön herausgespielte Angriff von rechtsaußen zielsicher zum 15:13 und 16:13 ab, der umtriebige Kreisläufer Daniel Martin traf kurz vor der Sirene zum aufgrund der Leistungssteigerung nach zehn Minuten verdienten 17:14-Halbzeitstand.

Nach der Pause verlor das zuvor hochansehnliche Spiel seltsam viel an seiner Qualität. Auf beiden Seiten wurden nun mehrere technische Fehler begangen und Fehlpässe gespielt, aus denen wiederum die andere Mannschaft kein wirkliches Kapital schlagen konnte. War es in der ersten Halbzeit vor allem eine Begegnung auf einem sehr hohen spielerischen Niveau, dominierte in den zweiten 30 Minuten hauptsächlich der Kampf der beiden Teams. Die Rot-Weißen machten trotzdem den etwas stärkeren Eindruck und führten in der 50. Minute mit 25:23. Dann folgten zehn Minuten, die wohl keiner der Beteiligten so schnell vergessen wird. Innerhalb von einer Minute sahen mit Moritz Siefert, Philipp Mägel und Kapitän Thomas Keilhauer drei HSG-Akteure eine Zeitstrafe wegen Foulspiels, wenig später auch noch Nicolas Rösler wegen eines Wechselfehlers. Infolgedessen drehte der Aufsteiger aus Dudenhofen/Schifferstadt im Sechs-gegen-Zwei die Partie, nach 53 Minuten führte der Gastgeber mit 27:25 und war den ersten beiden Pfalzliga-Punkten zum Greifen nah. Die Vorderpfälzer hatten die Rechnung aber ohne Nils Bechtel gemacht, der sich nun mit aller Macht gegen die drohende Niederlage stemmte und aus allen Lagen zum erfolgreichen Torabschluss kam. Plötzlich war die Partie wieder offen, stand es doch, nach einem eiskalt verwandelten Siebenmeter von Bechtel, 28:28 bei noch vier zu spielenden Minuten. Simon Richters Siebenmeter zum 28:29 konterte der ebenfalls bärenstarke Nicolas Rösler zum 29:29, ehe wenig später Bechtel zur 30:29-Führung netzte. Der agile Matthias Handrich stellte per toller Einzelleistung 30 Sekunden vor Schluss auf 30:30 – die HSG hatte den letzten Angriff der Partie. Natürlich lief die Entscheidung über Nils Bechtel, der mit einer absoluten Willensleistung den Siebenmeter herausholte, den er dann kurz danach mit dem Schlusspfiff und mit etwas Glück selbst verwandelte. 31:30, Schlusspfiff, der Rest war pure Freude und Jubel, über den dritten Sieg im dritten Saisonspiel. Spielerisch zeigten die Barbarossastädter vor allem in der ersten Hälfte, welche Qualität sie besitzen. Im zweiten Durchgang konnte die Vukas-Sieben diese Qualität zwar nicht ganz halten, hätte das Spiel nach der vierfachen Unterzahl und dem darausfolgenden 27:25-Rückstand gut und gerne aber auch aus der Hand geben können. Mit ihrer überragenden Mentalität meldeten sich die Rot-Weißen jedoch wieder zurück und krallten sich am Ende beide Punkte.

Mit nun 6:0 Punkten führt die HSG unter Neu-Coach Ivan Vukas die Pfalzliga nach drei Spieltagen an. Am kommenden Samstag trifft das Team um Kapitän Thomas Keilhauer auf den mit 4:2 Punkten ebenfalls gut gestarteten TV Wörth, der nach einem Sieg und zwei Unentschieden noch ungeschlagen ist. Anpfiff der Begegnung ist um 20:00 Uhr in der Schillerschule.

 

Es spielten:

HSG – Neumann, Huber (Tor)

Bechtel (16/9), Rösler (7), Martin (4), Kötz (3), Keilhauer (1), Siefert, Seitz, Krick, Samet, Blauth, Mägel

 

HSG D-S: Trapp, Claus (Tor)

Selinger (7), Zimmermann (5), Handrich (4), Beckmann (4), Schubart (3), Richter (2), Barlang (2), Gerber (1), Schneider (1), Kolb (1), Schön, Leonhardt

 

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