Viel hatte sich die HSG im Vorfeld der ungeliebten Auswärtspartie am Sonntagabend in Wörth vorgenommen, dennoch standen die Rot-Weißen nach 60 Minuten mit leeren Händen da – bei der knappen 31:30-Niederlage beim TV 03 Wörth machte das Team von Thomas Brosig zum einen selbst zu viele Fehler und hatte zum anderen auch mit einer unverhältnismäßigen Verteilung der Zeitstrafen (7:1) und Siebenmeter (11:2) zu kämpfen.

Die Hausherren kamen etwas besser in die Partie und führten nach 16 gespielten Minuten durch den Treffer von Sergej Neumann mit 7:4. Die Rot-Weißen zeigten sich gerade zu Beginn in der Offensive zu fehlerhaft und luden den TV 03 Wörth so zu einfachen Toren über das Tempospiel ein. In der Folge stabilisierte sich die HSG ein wenig und gestaltete die Partie zumindest ausgeglichen, war von ihrer Leistungsgrenze aber trotzdem stets ein gutes Stück entfernt. Rechtsaußen Yannik Kötz besorgte den 14:13-Anschlusstreffer, welcher gleichbedeutend mit dem Halbzeit-Resultat war.

Das Team um Kapitän Thomas Keilhauer startete gut in den zweiten Durchgang und kam immer wieder über Linksaußen Pavao Budimir-Bekan zu Torerfolgen – auch durch drei Tore in Folge von Budimir-Bekan drehten die Barbarossastädter das Spiel und führten mit 19:17 (37.). Der Führungswechsel entpuppte sich jedoch leider nicht wie erhofft als Initialzündung, der TV 03 Wörth übernahm stattdessen auf Einladung der HSG wieder das Geschehen und lag in der 48. Minute mit 24:22 in Front. Bis zum Ende der Partie bot sich den Zuschauern in der Bienwaldhalle nun stets das gleiche Bild: die jeweilige Führung der Hausherren konterte die Brosig-Sieben mit dem Ausgleichstreffer, so auch 15 Sekunden vor Schluss, als Pavao Budimir-Bekan das Tor zum 30:30-Zwischenstand erzielte. Im letzten Wörther Ballbesitz warf sich Simon Zolk mit vollem Körpereinsatz in die Lauterer Defensive und wälzte sich kurz darauf am Boden, da Philipp Mägel ihn im Gesicht getroffen hatte – diesem Gesichtstreffer ging jedoch keine aktive Bewegung Mägels voraus. Zum Entsetzen der Rot-Weißen zückte das Schiedsrichter-Gespann Schwibinger/Schwibinger die Rote Karte, was in den letzten 30 Sekunden gleichbedeutend mit einem Siebenmeter ist. Den zehnten von elf Siebenmetern brachte Alexander Scherrer im Tor unter, obwohl HSG-Schlussmann Pascal Glöckner noch am Ball war – bezeichnend für den gesamten Abend.

Unter dem Strich muss sich die HSG aber an die eigene Nase fassen und deutlich mehr aus ihrer individuellen und mannschaftlichen Überlegenheit machen. Der TV 03 Wörth agierte über 60 Minuten beherzt und erkämpfte sich die zwei Punkte leidenschaftlich, während die Rot-Weißen nun schon mit sieben Minuspunkten ein wenig auf der Stelle treten und den Anschluss an die absoluten Spitzenplätze der Pfalzliga erst einmal verloren haben. Weiter geht es für die Mannschaft von Thomas Brosig am kommenden Samstag um 19:00 Uhr in der Schillerschule gegen die MSG Iggelheim/Meckenheim.

Es spielten:

HSG Kaiserslautern – Pascal Glöckner, Timo Neumann (Tor)

Pavao Budimir-Bekan (8), Yannik Kötz (5), Daniel Martin (5), Philipp Mägel (4/2), Nicolas Rösler (4), Kevin Seitz (2), Marcel Fritz (1), Mehdi Mornagui (1), Thomas Keilhauer, Joscha Leyendecker, Aziz Ben Salah, Tim Wenkenbach

TV 03 Wörth – Marcel Dieners, James Michael Klöffer (Tor)

Alexander Scherrer (12/10), David Lang (4), Darius Zolk (4), Simon Zolk (3), Aron Breitinger (3), Sergej Neumann (2), Marcel Massow (1), Stefan Spreitzer (1), Fynn Leonhard Schmuck (1), Lukas Karcher

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