Nach einer hochdramatischen Schlussphase holt sich die HSG durch einen hauchzarten 35:34-Heimsieg gegen die HSG Landau/Land wichtige Punkte im Kampf um die vorderen Plätze gegen einen direkten Konkurrenten, der vor dem Spiel punktgleich nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses einen Rang hinter den Rot-Weißen lauerte. Dass das Spiel erst 15 Sekunden vor Ende durch eine Parade von Torhüter Pascal Glöckner endgültig entschieden wurde, war nach einer überragenden ersten Hälfte und einer deutlichen 20:13-Pausenführung jedoch nicht abzusehen.

Der erste Treffer des Abends gelang Linksaußen Marius Altmaier, der nach sechs Monaten Auslands-Aufenthalt ein starkes Comeback feierte und insgesamt sechs Tore erzielte. In der 8. Minute gab es den ersten großen Aufreger des Spiels, als Lukas Gerstle, Pfalzliga-Toptorjäger sowie Dreh- und Angelpunkt im Landauer Angriff, Nicolas Rösler mit voller Wucht im Gesicht traf und dafür lediglich eine Zeitstrafe sah – hier lagen die Schiedsrichter komplett daneben, eine Rote Karte wäre die einzig richtige Entscheidung gewesen. Rösler konnte nach einer kurzen Behandlungs-Pause weiterspielen und entpuppte sich im Verlauf der ersten Halbzeit als gewohnt wichtige Stütze. Die Brosig-Sieben spielte vorne wie entfesselt, ließ Ball und Gegner laufen und kam immer wieder zu freien Abschlüssen. Über 8:3 (11.) und 15:9 (24.) setzten sich die Barbarossastädter bis zur Pause hochverdient auf 20:13 ab.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit blieben sich die Rot-Weißen ihrer spielerischen Linie treu, scheiterten jedoch zu oft freistehend am immer stärker werdenden Philipp Trogler im Tor der Gäste. Da man auch in der Defensive nun nicht mehr den Zugriff wie noch im ersten Abschnitt hatte, war Landau spätestens in der 41. Minute nach Gerstles verwandeltem Siebenmeter zum 25:22 wieder im Spiel, beim 31:31 in der 52. Minute war der Ausgang völlig offen. Die HSG war in der Folge zwar stets in Front, konnte den Sack aber erneut aufgrund von einigen vergebenen Hochkarätern nicht zumachen. Den Treffer von Kreisläufer Daniel Martin zum 35:33 konterte Lukas Gerstle mit seinem zehnten Tor zum 35:34, vorne fand Nicolas Rösler freistehend seinen Meister in Philipp Trogler. Die Gäste spielten in ihrem letzten Angriff den zuvor treffsicheren Linksaußen Tobias Schnabel frei, der mit seinem freien Wurf am stark reagierenden Pascal Glöckner im HSG-Tor scheiterte. Die letzten Sekunden spielten die Rot-Weißen dann herunter – der Rest war eine Mischung aus kollektivem Durchschnaufen und Jubel über die zwei wichtigen Punkte.

Neben der exzellenten Offensiv-Leistung in der ersten Hälfte stand zunächst auch die 6:0-Abwehr der Rot-Weißen über weite Strecken hervorragend – Marcel Fritz, der den Part im Innenblock vom angeschlagenen Kapitän Thomas Keilhauer übernahm, machte seine Sache zusammen mit Philipp Mägel und in Kombination mit Pascal Glöckner im Tor hervorragend. Wie schon eine Woche zuvor bei der HSG Dudenhofen/Schifferstadt konnten die Barbarossastädter dieses Niveau in der Abwehr jedoch nicht über 60 Minuten halten. In Verbindung mit einer schlechten Chancenverwertung im zweiten Abschnitt öffnete die HSG den Gästen somit wieder die Tür. Letztendlich kippte die Partie jedoch nicht komplett, auch weil die Rot-Weißen im richtigen Moment ihre Nerven wieder in den Griff bekamen.

Nach der Faschingspause am kommenden Wochenende tritt das Team von Trainer Thomas Brosig am übernächsten Samstag, den 17.02. um 18:00 Uhr beim Tabellenvorletzten TuS Heiligenstein an.

Es spielten:

HSG Kaiserslautern – Pascal Glöckner, Timo Neumann (Tor)

Yannik Kötz (10), Marius Altmaier (6), Daniel Martin (6), Nicolas Rösler (6), Philipp Mägel (5), Mehdi Mornagui (2), Thomas Keilhauer, Kevin Seitz, Marcel Fritz, Aziz Ben Salah, Tim Wenkenbach

HSG Landau/Land – Philipp Trogler, Jonas Dettbarn (Tor)

Lukas Gerstle (10/5), Tobias Schnabel (8), Cedric Hener (7), Jan Schnabel (2), Lennart Eichinger (2), Marcus Benz (2), Lucio Frahry (2), Luca Heusel (1), Florian Gerstle, Said Schädler, Yannick Steiner, Lawrence Hauck

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